Der schottische Pilot John Williams hat am 8. April 2007 gleich vier britische Rekorde im Wellenaufwind über Schottland erflogen. John war so freundlich für uns einen Flugbericht über diesen außergewöhnlichen Flug zu schreiben.

Ich habe mich in die Antares verliebt als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, geflogen habe, und darüber begann nachzudenken, wie ihre Selbstartfähigkeit und ihre Hochgeschwindigkeitsleistungen mir helfen könnten, neue Dinge aus der schottischen Welle zu holen. Am Ostersonntag wurde dies umgesetzt im ersten 1000 km Flug aller Zeiten über Schottland, und in einer deutlichen Steigerung des britischen Abstandsrekords, von 1020 km auf 1141 km. Eine ausgiebige Beschreibung wird in der August-September Ausgabe von „Sailplane and Gliding“ erscheinen. Um eine 1000 km Aufgabe über Schottland fliegen zu können, waren neue Wendepunkte und neue Erkundungen notwendig.

Der Flug ging von meinem Heimatflugplatz Portmoak nach Tongue an der nördlichen Küste, dann südlich über die Berge bis so dicht an Glasgow heran wie das Sperrgebiet es zuließ. Dann zurück nach Norden bis an den nördlichsten Wendepunkt Großbritanniens (Achnabourin beim 58deg 29.28N), bevor ich mit einem kleinen Umweg an die Südgrenze von Schottland wieder nach Hause flog. Viele Berge, ein bisschen Salzwasser, und sogar einige Außenlandemöglichkeiten… Der Segler war perfekt für die Aufgabe.

Laut der Wettervorhersage sollte im hohem Norden im Laufe des Tages eine Wetterfront ankommen, so dass ich so früh losfliegen musste wie es die Wetterbedingungen erlaubten. Danach musste ich fortwährend in Bewegung bleiben (ohne zu viele Risiken einzugehen und ohne zu niedrig über schwieriges Terrain zu kommen). Der Eigenstart war natürlich exakt wann ich ihn haben wollte.

Ich weiß nicht, wie viel Unterschied der neue Rumpf-Seitenleitwerksübergang macht, aber es gab an dem Tag mehrere kritische Momente, in denen ich sehr dankbar war für die Geschwindigkeits- und Gleitleistungen der Antares. Auf der zweiten Teilstrecke musste ich mit einem Seitenwind von 50 Knoten eine ungefähr 50 km lange Strecke mit einer geschlossenen Wolkendecke überqueren. Ich kann mir keine andere Maschine vorstellen, die ich in dieser Situation lieber geflogen wäre. Hätte ich den dritten Wendepunkt eine halbe Stunde später erreicht, wäre ich hoffnungslos von der Frontalwolke umgeben gewesen.

Das Resultat war, dass ich den deklarierten 1000 km Flug mit einem Schnitt von 132 km/h vervollständigte, was zur Folge hatte, dass mir noch genug Tageslicht zur Verfügung stand um noch 200 km zu fliegen und so den britischen Abstandsrekord zu vergrößern. Manchmal sind Geschwindigkeit und Leistung nicht so kritisch, aber an diesem Tag war es absolut erforderlich eine Reihe von Zielen zu erreichen bevor das Wetter dies nicht mehr erlaubte.

Oh, und nach zehneinhalb Stunden im Cockpit hätte ich noch gern darin geschlafen, jedoch wollte ich dringend meine Log-Dateien angucken. Der Komfort ist großartig und macht es mir wesentlich leichter mich anhaltend auf eine lange Flugaufgabe zu konzentrieren. Können wir jetzt bitte ein bisschen mehr von diesem Wetter haben?