Moderne Segelflugzeuge wie die Antares zeichnen sich durch hervorragende Effizienz aus. Ihre ausgefeilte Aerodynamik erlaubt den Einsatz von Antrieben mit geringer Leistung. Damit eignen sie sich als wissenschaftliche Erprobungsträger für eine Vielzahl von Untersuchungen und Anwendungen,
die auch der Weiterentwicklung von Großflugzeugen zugute kommen. Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat die Lange Aviation GmbH den Brennstoffzellen-Erprobungsträger Antares H2 entwickelt und im April 2009 zum erfolgreichen Erstflug gebracht.
Es war das erste Mal in der Geschichte, dass ein bemanntes Flugzeug einen kompletten Zyklus vom Start bis zur Landung ausschließlich mit Brennstoffzellenantrieb durchgeführt hat. Angetrieben von diesen Erfolgen wurde die Lange Research Aircraft GmbH gegründet. Nächste Stufe der Evolution ist die Antares E2. Das Projekt startete im August 2010 und dokumentiert einen Entwicklungssprung. Gleichzeitig wird der praktische Nutzen des Antriebskonzepts belegt.
Wie bereits bei der Antares H2 basiert das neue Forschungsflugzeug, soweit möglich auf Komponenten der serienmäßigen Antares-Baureihe. Während die Vorgängerin über nur eine Brennstoffzellen-Einheit und einen Brennstofftank in aerodynamischen Behältern unter den Tragflächen verfügt, finden bei der Antares E2 zwei zukunftsweisende Brennstoffzellensysteme Verwendung, die die Reichweite von 500 auf rund 5.400 km vergrößern.
Die Flugdauer kann bis zu 40 Stunden betragen.
Die Struktur des Flugzeugs mit einer auf 23 Meter vergrößerten Spannweite wurde auf eine maximale Abflugmasse von 1.650 Kilogramm ausgelegt. Dies erlaubt eine Nutzlast von 200 Kilogramm. Damit werden neue Maßstäbe gesetzt.
Die Antares E2 stellt eine zukunftsweisende Sensorplattform für eine Vielzahl bemannter und unbemannter ziviler Einsätze im Bereich der Erdbeobachtung und Fernerkundung dar. Die Synergien sind offensichtlich: Entwicklung für die Forschung und Forschung für die Entwicklung gehen bei Lange Aviation und Lange Research Aircraft Hand in Hand. Zum gegenseitigen Nutzen.A
Die 30 PS des bewährten Solo-Antriebs 2350C und ein speziell angepasster großer Propeller mit 1,36 Metern Durchmesser sorgen für gute Steigleistungen auch in größeren Höhen und bei höheren Temperaturen. Die unkomplizierte Triebwerksbedienung macht das Fliegen stressfrei. Perfekte Zuverlässigkeit bringt der optionale Anlasser. Nur 55 Kilogramm zusätzliches Gewicht für das Triebwerk. Der Kraftstofftank fasst 16 Liter – gut für eine ganze Stunde bei Volllast.
Ohne Wasserballast hat die Antares 23T nur eine Flächenbelastung von 34 Kilogramm pro Quadratmeter. Das dreistufige Wassertanksystem der Antares 18T mit jeweils getrennten Flächen- und Trimmtanks erlaubt Flächenbelastungen bis 60,2 kg/m². Dabei lassen sich auch vollbeladen enge und turbulente Thermikschläuche bestens ausfliegen.
Zu den Produktbroschüren:
Der Arcus ist ein doppelsitziges Hochleistungssegelflugzeug mit 20m Spannweite und Wölbklappen. Entwickler und Hersteller diese Segelflugzeugs ist die Firma Schempp-Hirth Flugzeugbau GmbH. Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Lange Aviation und der Schempp-Hirth Flugzeugbau stattet Lange Aviation eine eigenstartfähige Variante des Arcus mit einem elektrischen Antrieb aus. Die Bezeichnung dieser Variante ist Arcus E. Das Antriebssystem des Arcus E basiert auf dem bewährten Antrieb der Antares 20E.
Der Quintus M ist ein völlig neu konzipiertes 23-Meter-Flugzeug und wurde auf der AERO 2011 von den beiden Kooperationspartnern Lange Aviation und Schempp-Hirth erstmals dem Fachpublikum vorgestellt. Die Antares 23E und der Quintus M unterscheiden sich vor allem beim Rumpf, den Außenflügeln und der jeweiligen Antriebstechnologie. Während der Quintus M dank eines 70 PS starken Verbrennungsmotors der Firma Solo eigenstartfähig ist, kann die Antares 23E mit einem innovativen Elektromotor aufwarten. Konzeption und Auslegung der inneren Tragflügel wurden von Lange Aviation und Prof. Loek Boermans gemacht. Zur Anwendung kamen dabei neun exakt aufeinander abgestimmte Profile mit laminaren Laufstrecken von 95 Prozent an der Unter- und 75 Prozent an der Oberseite, basierend auf einem superelliptischen Grundriss. Die Außenflügel des Quintus M wurden von Schempp-Hirth mit Hilfe von Karl-Heinz Horstmann und Jan Himisch vom DLR Braunschweig ausgelegt, die Winglets sind von Prof. Mark Maughmer entwickelt worden. Die Wölbklappen bzw. Querruder verlaufen über die gesamte Spannweite und erlauben hierdurch sehr effektive und direkte Steuerbewegungen. Bemerkenswert ist auch, dass der Nachweis für die Tragflächen zu Beginn des Vorhabens in 2011 zunächst für das vereinbarte Gewicht der nichttragenden Teile GNT (Beladener Rumpf und Höhenleitwerk) für 380 kg geführt wurde. Nachdem sich zeigte, dass dieses GNT nicht haltbar war, konnte durch Verfeinerung der Nachweisführung 2013 das zulässige Gewicht der nichttragenden Teile auf 403 kg und Anfang 2015 auf 403 kg plus Befüllung des rumpfnahen Tragflächentanks in der linken Tragfläche erhöht werden. Dieses Beispiel zeigt schön, dass auch in hochbelasteten Bauteilen erhebliche Reserven schlummern können.