Der Quintus M ist ein völlig neu konzipiertes 23-Meter-Flugzeug und wurde auf der AERO 2011 von den beiden Kooperationspartnern Lange Aviation und Schempp-Hirth erstmals dem Fachpublikum vorgestellt. Die Antares 23E und der Quintus M unterscheiden sich vor allem beim Rumpf, den Außenflügeln und der jeweiligen Antriebstechnologie. Während der Quintus M dank eines 70 PS starken Verbrennungsmotors der Firma Solo eigenstartfähig ist, kann die Antares 23E mit einem innovativen Elektromotor aufwarten. Konzeption und Auslegung der inneren Tragflügel wurden von Lange Aviation und Prof. Loek Boermans gemacht. Zur Anwendung kamen dabei neun exakt aufeinander abgestimmte Profile mit laminaren Laufstrecken von 95 Prozent an der Unter- und 75 Prozent an der Oberseite, basierend auf einem superelliptischen Grundriss. Die Außenflügel des Quintus M wurden von Schempp-Hirth mit Hilfe von Karl-Heinz Horstmann und Jan Himisch vom DLR Braunschweig ausgelegt, die Winglets sind von Prof. Mark Maughmer entwickelt worden. Die Wölbklappen bzw. Querruder verlaufen über die gesamte Spannweite und erlauben hierdurch sehr effektive und direkte Steuerbewegungen. Bemerkenswert ist auch, dass der Nachweis für die Tragflächen zu Beginn des Vorhabens in 2011 zunächst für das vereinbarte Gewicht der nichttragenden Teile GNT (Beladener Rumpf und Höhenleitwerk) für 380 kg geführt wurde. Nachdem sich zeigte, dass dieses GNT nicht haltbar war, konnte durch Verfeinerung der Nachweisführung 2013 das zulässige Gewicht der nichttragenden Teile auf 403 kg und Anfang 2015 auf 403 kg plus Befüllung des rumpfnahen Tragflächentanks in der linken Tragfläche erhöht werden. Dieses Beispiel zeigt schön, dass auch in hochbelasteten Bauteilen erhebliche Reserven schlummern können.